Nachgedacht: Zum Josefstag - am 19. März

Wissen Sie, wann der Josefstag ist? Er fällt auf den 19. März. Ich wusste bis 2011 nichts davon - bis ich einmal genau zu der Zeit in Sizilien war. Überhaupt glaube ich, dass wir nicht viel über den Mann an der Seite Marias wissen. Doch in anderen Ländern wird dieser Tag aufwändig begangen. Ich möchte Ihnen gern von einem Erlebnis erzählen, das sich für mich für immer mit diesem Tag verbindet.

Stellen Sie sich ein Bergdorf mit engen, steilen Gassen vor. Es ist nachmittags, Nebel wabert durch die Gassen, man kann kaum 50 Meter weit sehen. Das Dorf scheint wie ausgestorben, niemand unterwegs, nur einmal kommt langsam eine schwarz gekleidete alte Frau den Berg herauf.

Nachgedacht Dezember 2023 / Januar 2024

Hans von Kulmbach: Flucht nach Ägypten, um 1500

Die Besichtigung der Abteilung „Altdeutsche Gemälde“ in der Galerie bereitet mir Freude. Ich liebe die Bilder, die mit viel Liebe zum Detail gemalt sind, auf denen es so viel zu entdecken gibt – den kleinen Vogel, die Schnecke, die verschiedenen Blumen ..., die zudem alle nicht zufällig dort sind, wo sie sind, sondern immer noch eine tiefere Bedeutung haben.

Nachgedacht

Herzlichen Glückwunsch St. Petri!

Vor nun annähernd 135 Jahren, am 18. Oktober 1888 wurde unsere St. Petrikirche nach nur reichlich 3 Jahren Bauzeit als erster Kirchenneubau nach dem Mittelalter in Chemnitz geweiht! Deshalb herzlichen Glückwunsch, liebe Petrikirche!

Als ich mich daran machte, diese Zeilen zu schreiben, ging mir durch den Kopf, dass 135 Jahre kein so besonders hohes Alter für ein Gebäude, insbesondere ein Kirchengebäude sind. Aber unsere Kirche entstand in einer für Chemnitz bemerkenswerten Epoche, in der sich unsere Stadt anschickte, sich zu einer Großstadt zu entwickeln. Es war die Zeit der industriellen Revolution, in der Chemnitz zeitweilig die am stärksten wachsende Großstadt Deutschlands war! Danach hat St. Petri zwei Weltkriege erlebt und nur knapp überlebt. (Das benachbarte Opernhaus ging im Bombenhagel des 5. März 1945 unter!) Es folgten die für Kirchen nicht leichten Jahre in der DDR, die friedliche Revolution 1989 und die bewegten Jahre danach - wahrlich bemerkenswerte 135 Jahre!

Du vergisst mich nicht

Eigentlich war Leoni nur im Krankenhaus gewesen, weil sie nach einem kleinen Sturz überwacht werden sollte. Nichts Dramatisches, aber mit 82 Jahren geht man lieber auf Nummer sicher. Als sie nach knapp einer Woche wieder nach Hause kam, war für Leoni und ihre Familie alles anders. Leoni erkannte ihren Bauernhof nicht mehr, fühlte sich fremd, wähnte sich im Urlaub und äußerte nur einen Wunsch: sie möchte bitte nach Hause gebracht werden. Über 60 Jahre hat sie auf ihrem Hof gelebt und gearbeitet, hat sich hingebungsvoll um die Tiere und Menschen gekümmert. An diesem Ort wurden ihre Kinder geboren, hier hat sie ihre Enkel aufwachsen sehen. Ruhig sitzen war nicht ihr Ding, es gab immer genug zu tun, auch nachdem sie die Tiere abgegeben hatten.

Nachgedacht: In der Mitte des Jahres

Die längsten Tage des Jahres liegen vor uns und wir freuen uns hoffentlich über schönes Wetter und lange, warme Sommerabende, an denen man die Seele baumeln und den Gedanken freien Lauf lassen kann.

In diese Zeit fällt auch der Johannistag – sechs Monate nach Weihnachten. Johannes der Täufer war ein eigenartiger Mensch. In der Bibel steht, dass Johannes Kleidung aus Kamelhaaren trug und sich von Heuschrecken und wildem Honig ernährte (Markus 1,6), aber auch, dass er konsequent auf Jesus hingewiesen hat. In seiner Sprache war Johannes recht derb (genau wie sein Äußeres). So titulierte er auch mal die Leute, die sich nicht an die biblische Lebensweise hielten, mit „Otterngezücht“ (Lukas 3,7).

Nachgedacht April/Mai 2023

Oster-Stein

„Wer wälzt den Stein von der Tür des Grabes?“, fragten die Frauen, als sie am Ostermorgen zum Grab Jesu unterwegs waren. Für sie war der „Oster-Stein“ gerade der, der aus dem Weg geräumt war und den Blick frei gab in das leere Grab. Der dicke Brocken, der das Leben eben nicht unter sich begraben konnte!

Anders mein „Oster-Stein“: Er wurde mir geradewegs vor die Füße – nein, gewälzt nicht! (Das wäre bei einer Seitenlänge von 4 cm wahrlich übertrieben!) Aber vielleicht doch gelegt – mir so vor die Füße gelegt, dass ich ihn aufheben musste.
Gefunden habe ich ihn am 10. November 1989 an der Ostsee.

Nachgedacht: Erinnerungen - Angst - Hoffnung

Das Titelbild zeigt diesmal ein Straßenbild. Es stammt aus Lemberg – oder Lviv. Damals war Sommer, heiße sonnige Tage, viel Leben auf den Straßen, jede Menge Menschen unterwegs, vor allem junge, eine heitere gelassene Stimmung. Heute scheint es, als wäre das eine Erinnerung aus einem sehr fernen, ganz anderen Leben. Aber es ist erst dreieinhalb Jahre her, Juni 2019.

Die Nachrichten, die wir jetzt aus der Ukraine hören, sehen oder lesen, sind erschreckend. Das, was geschildert wird, übersteigt meine Vorstellungskraft. Oft bemerke ich eine innere Weigerung bei mir, noch weiter hinzusehen oder hinzuhören. Aber das verbiete ich mir. Auch wenn es Angst macht. Das müssen wir aushalten.

Nachgedacht Dezember 2022 / Januar 2023

Weide meine Schafe

Zu den prägendsten Erlebnissen meines Lebens gehören Eindrücke, die ich in Israel gemacht habe. In den Herbstferien war es nun wieder mal so weit.

Ein Ausflug nach Galiläa ist wie Urlaub für meine Seele. Das schöne warme Wetter, die Ruhe, der See Genezareth. Aufatmen. Der riesige See begeistert mich. Seine Wasseroberfläche lag bisher immer still da und am Abend oft in sanftes rosa Licht getaucht, als könne er kein Wässerchen trüben. Und hier an seinen Ufern stand Jesus, berief erste Jünger, lebte dort. Hier erzählte er den Menschen von Gott, heilte Körper und Seelen. Es ist fast so, als spüre man ihn durch den Dunst.

Nachgedacht April/Mai 2022

„Der Frühling ist die schönste Zeit! /
Was kann wohl schöner sein?“

So beginnt ein Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff. Auch für mich ist der Frühling die schönste Zeit. Die Tage werden wieder länger und wärmer. Die Natur erwacht zu neuem Leben. Überall fängt es an zu blühen und frisches Grün zeigt sich an Blumen und Bäumen. Vögel fliegen eifrig umher und bauen fleißig neue Nester.

Nachgedacht Februar / März 2022

Zürnt ihr, so sündigt nicht;
lasst die Sonne nicht über eurem Zorn
untergehen. (Epheser 4,26)

Liebe Gemeindeglieder! 

Zürnen, zornig sein, voller Ärger über jemanden, der mir übel mitgespielt hat, der mich hintergangen und enttäuscht hat – diese Erfahrung haben wir alle schon mal gemacht. Und dann lassen wir uns nur allzu gern hinreißen, es dem anderen heimzuzahlen. Und manchmal steigern wir uns dabei regelrecht in unseren Zorn hinein.

Nachgedacht Dezember 2021 / Januar 2022

„Das Weltbild richten“

Viele, die mich kennen, wissen, dass ich gern in die Berge fahre. Wandern in den Alpen, das ist mein Ding. Vor Jahren bin ich sogar zu Fuß über die Alpen gelaufen, von Oberstdorf bis Meran. Das war ein großartiges Erlebnis in vielerlei Hinsicht.

Diese und viele andere Touren und Urlaube in den Bergen gehören bei mir in die Sparte „Das Weltbild richten“. Sie fragen sich, was ich damit meine? Das will ich Ihnen schildern.

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