Nachgedacht - Oktober / November 2022

Eine Wanderung
Ganz früh am Morgen ziehen wir los. Wir sind gut gerüstet. Festes Schuhwerk, bequeme luftige Kleidung. Und eine Regenjacke darf nicht fehlen. Sozusagen für alle Fälle.
Im Rucksack gibt es eine Wasserflasche und Proviant. Natürlich haben wir auch ein Nothilfeset mit Pflaster und Verbandszeug eingepackt. Wenn es nicht benötigt wird, sind wir dankbar.
An unserem Ausgangspunkt am Stadtrand beginnen viele Wanderwege. Welcher ist unserer, welcher Weg führt an unser Ziel?
Ein Wegweiser hilft uns weiter. Der Wegweiser in meinem Leben ist oft ein Gebet. Wenn ich nicht weiß, was zu tun ist, wie es gehen kann, wie alles werden soll, bete ich und sehe meist klarer.
„Ein Gebet ist nicht alles, aber ohne Gebet ist alles nichts“ so sagt Johannes Hartl, der Gründer des Gebetshauses Augsburg. Da kann ich zustimmen.
Der Weg schlängelt sich durch Wiesen und Felder, und der Blick richtet sich auf den Horizont. Er ist die Grenzlinie zwischen Himmel und Erde. Der Horizont trennt den Bereich, den ich sehe, von dem, den ich nicht sehe.
Was sehe ich und was kann dahinter sein? Welche Ziele, Aufgaben und Herausforderungen erwarten mich dort? Bin ich bereit für das, was kommt? Freue ich mich oder habe ich Angst - oder Beides?
Wir machen Rast unter einem großen Baum. Hier ist es gut. Hier will ich bleiben.Der Baum ist tief verwurzelt. Er steht schon lange da und hat viel erlebt. Viele Stürme sind über ihn hinweggezogen. Seine Wurzeln haben ihn gehalten. Er ist fest im Boden verankert.
Wie stehe ich im Leben? Bin ich fest verwurzelt? Bin ich in Jesus Christus verwurzelt und kann Stürme und schwere Zeiten überstehen?
Gott gibt unserem Leben einen festen Stand. Ich kann nicht bleiben, ich muss weiter in meinem Leben. Ich mach mich auf den Weg. Ich weiß nicht was mich erwartet.
„Alles hat seine Zeit und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde..." Pred. 3,1
Gottes Segen sei mit uns auf diesem Weg und in dieser Zeit.
Anette Fiedler
Foto: Elsemarie Schaarschmidt