Nachgedacht Dezember 2021 / Januar 2022

„Das Weltbild richten“

Viele, die mich kennen, wissen, dass ich gern in die Berge fahre. Wandern in den Alpen, das ist mein Ding. Vor Jahren bin ich sogar zu Fuß über die Alpen gelaufen, von Oberstdorf bis Meran. Das war ein großartiges Erlebnis in vielerlei Hinsicht.

Diese und viele andere Touren und Urlaube in den Bergen gehören bei mir in die Sparte „Das Weltbild richten“. Sie fragen sich, was ich damit meine? Das will ich Ihnen schildern.

Ich erinnere mich an eine Viertelstunde dieses Jahr im September, es war am Nachmittag mitten in der Woche, hohe Schleierwolken am Himmel. Ich hatte Urlaub und saß an einem viel begangenen Weg in den Dolomiten im Wiesenhang gegenüber der Marmolata, das ist der höchste Gipfel dort. Niemand kam des Weges, kein Mensch war zu sehen, Stille um mich. Und diese archaische Landschaft.

Das ist so ein Moment, wo ich mir wieder klar mache, wie klein und unbedeutend doch ein Mensch ist, in Raum und Zeit könnte man sagen.

Die Berge, auf die ich gerade blickte, die standen schon vor Millionen von Jahren genauso da, und ich gehe fest davon aus, dass das in Millionen von Jahren noch immer so ist. Was also ist die Zeitspanne meines Lebens dagegen?

Und dann die Größenverhältnisse, die einem wieder vor Augen geführt werden. Ich kleiner Mensch – dort ein gewaltiger Berg, über 3300m hoch, ganz zu schweigen von den viel höheren Bergen in anderen Gegenden der Welt.

In solchen stillen Momenten denke ich, wie klein und unbedeutend ich Mensch doch in der Welt bin, obwohl ich mich oder die Dinge, mit denen ich mich sonst in meinem alltäglichen Leben beschäftige, manchmal so wichtig nehme.

Gott hat die Welt geschaffen vor für uns unvorstellbar langer Zeit. Und er wird sie sicher erhalten, auch wenn wir Menschen die Verantwortung haben, selbst etwas dafür zu tun (aber das ist ein ganz anderes, auch abendfüllendes Thema).

„Das Weltbild richten“ - das heißt für mich, die Dinge wieder in die richtige Relation zu bringen. Im Alltag ist das oft schwer, dort in den Bergen fällt es mir viel leichter.

Die Bibel sagt es mit einem schönen und einfachen Bild: Denn „alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit der Menschen wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt und die Blume abgefallen. Aber des HERRN Wort bleibt in Ewigkeit.“ (1Petr 1,24)

Ich wünsche Ihnen Gottvertrauen gerade in Zeiten wie jetzt, wo wir uns so hilflos fühlen und oft nicht weiterwissen.

Es grüßt Sie herzlich

Elsemarie Schaarschmidt,
Kirchvorsteherin


Foto: Langkofel in den Dolomiten - Elsemarie Schaarschmidt

 

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