Dalí-Ausstellung und Gottesdienste

Vom 22. Mai bis 30. Juni erwartet uns etwas Besonderes: Eine Ausstellung mit Bildern des spanischen Malers Salvador Dalí zur Bibel.

Die Möglichkeit, diese Bilder aus Privatbesitz für diese Ausstellung zu leihen, entspringt einer Initiative des Besitzers, Pfr. i. R. Dr. Herbert Specht, als Beitrag auf dem Weg zur Kulturhauptstadt.

Salvador Dalí, 1904 im katalanischen Figue-ras geboren und 1989 dort gestorben, ist ein Künstler von Weltrang. Ihm sind mehrere Museen in Europa, aber auch in den USA gewidmet. Zudem hängen seine Werke in allen bedeutenden Museen der Welt. Einige sind erst durch ihn weltbekannt geworden. Dalí wird vor allem dem Surrealismus zugeordnet. Dabei ist sein Horizont viel weiter.

Stets befand er sich im Dialog und in der Auseinandersetzung – mit zeitgenössischen Künstlerkollegen und -kolleginnen (allen voran mit seinem Landsmann Pablo Picasso), genauso mit Naturwissenschaftler*innen oder dem Wiener Psychoanalytiker Sigmund Freud.

Nach dem 2. Weltkrieg (v.a. unter dem Eindruck des Abwurfs der ersten Atombomben) hat er sich auch verstärkt religiösen Themen zugewandt.

Der Zyklus „Biblia sacra“, aus dessen 105 Bildern wir 30 zeigen möchten, entstand in den Jahren 1963-65. Er lässt erkennen, dass Dalí auch ein profunder Kenner der Bibel und in seinen Bildern ein tiefgehender Deuter theologischer Inhalte ist. Sie werden ein Bild sehen, in dem Dalí die Auferweckung Jesu als Werk der göttlichen Dreifaltigkeit deutet. In eben jenem Bild zitiert Dalí Michelangelo, in anderen Raffael, Leonardo da Vinci und viele andere.

Seine Arbeiten zur Bibel sind entstanden, als er selbst in einer persönlichen Krise war. Seine Frau hatte das Vermögen in Spielcasinos verzockt; die Diktatur Francos setzte alle mit eigenständigem Denken unter Druck. Offenbar war es ihm am ehesten möglich, in seinem Dialog mit der Bibel existentielle Fragen zu bedenken und – ja – radikal ehrlich zu sein, zu sich und seinem Gott. Insofern nehmen seine Bilder die Betrachtenden hinein in ein tiefes religiöses Ringen um die Frage nach Gott. So laden die Bilder auch zum interreligiösen und interkonfessionellen Dialog ein. In den grundlegenden Menschheitsfragen – z. B. nach Schuld und Vergebung, Leben und Tod, der Einzigartigkeit eines jeden Menschen, Zeit und Ewigkeit ... – finden auch nichtreligiöse Menschen wichtige Anknüpfungspunkte.

Gottesdienst mit Vernissage feiern wir am Sonntag Rogate, dem 22. Mai, um 10 Uhr in der Schloßkirche. Der Prediger in diesem Gottesdienst wird der Leihgeber und ausgewiesene Dalí-Kenner Pfr. i.R. Dr. Herbert Specht, Bad Wörishofen, sein. Wir freuen uns, ihn als Gast bei uns begrüßen zu dürfen! Und wir danken herzlich für die großzügige Leihgabe und die vielfältige und freundliche Unterstützung der Ausstellung!

Im Gottesdienst in der Schloßkirche am Pfingstmontag, dem 6. Juni, werden wir das abgebildete Pfingstbild miteinander betrachten.

Die Öffnungszeiten der Schloßkirche, während der Sie die Ausstellung besuchen können, finden Sie hier bzw. in den Aushängen in den Schaukästen.

Gabriele Führer

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.